Eine britische Firma bietet Windräder für das Eigenheim an. Die Innovation hat nur einen Nachteil: Sie ist teuer.
Der bisherige Trend bei Windkraftanlagen war eindeutig: groß, größer, riesig. Über 200 Meter ragen die Windräder mancherorts mittlerweile in den Himmel, eines von ihnen kann bis zu 7,5 Megawatt Strom erzeugen – das ist genug, um eine ganze Kleinstadt mit 6000 Einwohnern zu versorgen.
Sie stoßen zunehmend auf Widerstand, dass sie ganze Landschaften in den Bergen und an der Küste dominieren. Aber es gibt auch den umgekehrten Trend: ganz kleine Anlagen für das Hausdach, die mit sechs Kilowatt genug Strom für den Eigenbedarf erzeugen – zumindest dort, wo genügend Wind weht.
Bislang waren solche Kleinanlagen für den Hausgebrauch sehr teuer und damit auch unrentabel. Mithilfe des Stromkonzerns RWE drängt jetzt jedoch ein britischer Hersteller mit seinen Windrädern für das Eigenheim auf den deutschen Markt.
24.000 Euro für eine Anlage
„Quiet Revolution“ heißt das Unternehmen, das mit sauberer Stromerzeugung auf dem Hausdach ein Geschäft machen will. 20.000 Britische Pfund, umgerechnet knapp 24.000 Euro, verlangt das Unternehmen für sein Modell QR5 – inclusive Installation.
In Großbritannien drehen sich bereits rund 120 davon. In Deutschland sind es erst zwei – sie wurden im Dezember vergangenen Jahres auf dem Dach des Essener Technologie- und Entwicklungs-Centrums (ETEC) von RWE installiert.
„Wir wollen damit zeigen, dass die Technologie in Ballungsräumen funktioniert“, sagt Fritz Vahrenholt, Vorsitzender von RWE Innogy, der Erneuerbare-Energien-Sparte des Stromkonzerns. RWE hält eine Minderheitsbeteiligung an Quiet Revolution und will die Kleinanlagen noch in diesem Jahr auf den deutschen Markt bringen.
Vahrenholt sagt den kleinen Windrädern jedenfalls eine große Zukunft voraus: „Mikrowindanlagen auf Hausdächern können gerade an Orten mit wenig Sonnenschein eingesetzt werden. Dort sind sie effizienter als Solaranlagen“, wirbt der Manager für das neue Umweltprodukt.
Die Nachteile, die man als Verbraucher von einer Windanlage auf dem eigenen Haus erwarten würde – Lärm, Vibrationen, Schattenwurf und das unästhetische Aussehen des Windrades – sind bei dem britischen Produkt QR5 im besten Sinne wie weggeblasen.
Schick und leise
Denn mit ihren großen Verwandten, die sich auf riesigen Masten drehen, hat diese Anlage nicht mehr viel gemeinsam. Sie hat nur einen Durchmesser von drei Metern und ein ziemlich schickes Design: Wie in einem Quirl schlängeln sich die gebogenen Rotorblätter um die Achse in der Mitte.
Dabei dreht sich diese vertikal – das reduziert nicht nur das Flackern bei Sonnenlicht und vermindert Lärm und Vibrationen, es sorgt auch dafür, dass die Anlage auch bei häufig wechselnden Windrichtungen wie in Ballungsräumen problemlos funktioniert.
Dabei können sie sowohl auf dem Dach des Eigenheims als auch auf einem Mast im Vorgarten installiert werden – sie sollten sich jedenfalls nur in einer Höhe von etwa fünf Metern über dem Boden befinden.
References:
http://www.welt.de/finanzen/article8970443/Mini-Windraeder-koennen-Eigenbedarf-an-Energie-decken.html
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