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Tuesday, September 7, 2010

Windenergie in der Türkei bekommt Auftrieb

(PA) Düsseldorf,den 17.08.2010

Die Türkei ist im Aufbruch nach Europa, auch bei der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien. Dies zeigte sich bei dem letzten Umwelt- und Energiekongress auf der ICCI 2010 in Istanbul, wo sich zahlreiche Investoren besonders für die Windenergie des Landes interessierten. In Bewegung gebracht wurde der Markt für erneuerbare Energien durch die hohe Importabhängigkeit für Erdöl und Erdgas, welche zukünftig verstärkt negative Auswirkungen auf die Strompreise haben wird. Anhand der möglichen Strompreisentwicklung gibt es die Überlegung, ob die Einspeisevergütung für Windenergie um 1 Eurocent auf 6,5 Eurocent/kWh erhöht werden soll. Viele Argumente sprechen dafür, auch weil die Türkei momentan ca. 80% ihres Energiebedarfs aus dem Ausland bezieht.

Ein weiterer Motor zur Beschleunigung des Windenergiemarktes sind jahrelange Unterinvestitionen bei der Stromerzeugung und die geplante Privatisierung des Strommarktes. Somit wird sich die Windenergie in der Türkei mittelfristig zum wichtigsten erneuerbare Energieträger entwickeln. Obwohl in 2008 der Anteil der Windenergie gemeinsam mit der Solarenergie an der Primärenergieversorgung des Landes bei ca. 0,5% lag, wuchs die Windenergie zwischen 2000 und 2007 um das Zehnfache. Geht man bis 2012 von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum des türkischen Windmarktes um 50% aus, zählt die Türkei zu den attraktivsten Windmärkten in Europa.

Windenergiepotential
Das Windenergiepotential des Landes gehört aufgrund der guten Windbedingungen und der ca. 7.000 km Küste zu den Besten in ganz Europa. Besonders günstige Bedingungen weisen die nördliche Ägäisküste, die Marmara-Region, die westliche Schwarzmeerküste sowie der Küstenabschnitt zwischen Alanya und Iskenderun bis hinein nach Zentralanatolien auf. Die Windgeschwindigkeiten belaufen sich hier auf 5,5- 6,0 m/s.

Lizenzierungsverfahren

Die EPDK hatte zum 1.November 2007 einen Aufruf zur Lizenzvergabe für Windkraftanlagen (WKA) vorgenommen. Die eingereichten Projektvorschläge für 750 WKA überstiegen jedoch die
Größenordnung erheblich. Sie umfassten eine Kapazität von ca. 78.000 MW und ein Investitionsvolumen von etwa 97,1 Mrd. Euro. Unter den Bewerbern waren sowohl KMUs als auch größere Holdings der Türkei. Die vorgesehenen Installationskapazitäten variierten zwischen 1,5 MW und 3.000 MW.

Um den Stau der Lizenzvergabe der WKA zu lösen, wird von der staatlichen Elektrizitätsverteilungsgesellschaft (TEIAS) folgendes Ausbauszenario erwartet:

-innerhalb von 5 Jahren: 10.000 MW installierte Leistung
-innerhalb von 10 Jahren: 15.000 MW installierte Leistung
-langfristig bis 2023: 20.000 MW installierte Leistung

Zum 7. April 2009 wurden Lizenzen für 93 Projekte mit einer Kapazität von 3.363 MW vergeben.


Staatliche Anreize

Unterstützung bekommt die Windenergie seitens der Regierung: Sie verspricht den Windparkbetreibern eine Preis-und Abnahmegarantie für zehn Jahre. Die Einspeisevergütung beläuft sich aktuell auf 5,5 Eurocent/kWh. Seit Juni 2010 gibt es Überlegungen, die Vergütung auf 6,5 Eurocent/kWh zu erhöhen. Da die Einspeisevergütung im europäischen Vergleich gering ist, haben die Windkraftproduzenten auf dem freien Markt u.a. die Möglichkeit, mit den Kunden in einer bilateralen Vereinbarung höhere Preise als die garantierten Preise zu verhandeln.

Best- Practice: Nordex AG und Bilgin Enerji

Die Nordex AG – als einer der Anbieter von Megawatt-Turbinen- hat weltweit ca. 3.300 Anlagen mit einer Kapazität von ca. 4.000 MW (Stand Mai 2008) installiert. Seit 2008 besteht ein Rahmenvertrag der Nordex AG mit dem Kraftwerks-Unternehmen Bilgin Enerji, das zu den Pionieren der Wasser-und Windkraft in der Türkei gehört. Nach Auftragseingängen über 115 MW im Sommer 2008, lieferte die Nordex AG dem Kraftwerksbetreiber im Januar 2010 36 N90/2500 Turbinen von 90 MW für das Projekt „Soma“. Nordex errichtete den Windpark „Soma“, welcher der dritte Festauftrag nach „Mazi III“ und „Bergama“ ist, in der Provinz Manisa im Westen des Landes. Die 36 Turbinen, die sich über eine große Gebirgsfläche verteilen, sollen jährlich etwa 300 GWh Strom produzieren. Damit wäre Stromversorgung von 150.000 Haushalten möglich. Gleichzeitig erspare dies die Emission von rund 300.000t CO2.

Unser Portfolio für Suche von Kooperationspartner

Der erfolgreiche Einstieg in den türkischen Markt verlangt Expertenwissen. Dafür bietet das imap Institut die notwendigen Hilfestellungen von der Marktanalyse bis zur Akquise von potentiellen Projektpartnern. Nach detaillierten Auswahlgesprächen mit den potenziellen Partnern können sich die Firmen für ihre optimale Kooperation entscheiden. Im gesamten Prozess begleitet und berät das imap Institut die Unternehmen und bereitet sie auf kulturelle Unterschiede vor.

Quelle: http://www.presseanzeiger.de/meldungen/umwelt-energie/377068.php

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